MATTHIAS MEYER
THE ONE YOU DON'T SEE IS IN THE BEST POSITION TO SEE YOU
19.08. - 30.09.2022
L-project.berlin
Die ausgestellte Arbeit o.T. (Royal Flush) besteht aus einer Auswahl von gefunden Spielkarten, die Matthias Meyer in den vergangenen 12 Jahren gesammelt hat. Anfangs noch ergebnisoffen und ohne künstlerische Ambition, entwickelte sich beim Sammeln die Idee eines grossen Spiels zwischen Künstler und Aussenwelt, in dem die Karten ihm zufällig zugeteilt werden.
Die daraus resultierende Installation besteht aus vier Royal Flushs in den Farben Karo, Herz, Pik und Kreuz, die im Raum verdeckt als Fächer präsentiert werden.
Bekannt wurde Matthias Meyer durch seine konzeptuelle Auseinandersetzung mit dem Medium Film. Hier arbeitet er vorrangig mit Found Footage, also bestehendem, teilweise im Kulturberieb kanonisch reflektiertem Filmmaterial, das er digital verändert.
Dabei kreisen seine Arbeiten um die Grundstruktur von populär-kultureller Narration sowie ihrer Produktionsmechanismen.
Auch der Titel der Ausstellung The one you don't see is in the best position to see you stammt aus der filmtheoretischen Abhandlung The Voice in Cinema von Michel Chion und verweist auf die Stimme aus dem Off, die sich dem Blick entzieht.
Matthias Meyer (geb. 1972) studierte Freie Kunst an der Muthesius Hochschule in Kiel und an der Akademie der bildenden Künste in Wien.
Seine Arbeiten wurden in Einzel- und Gruppenausstellungen gezeigt, u.a. im Kunstverein für die Rheinlande und Westfalen, Düsseldorf; Kunstmuseum Bonn; MMK Museum für Moderne Kunst, Frankfurt am Main; Kunstverein Hamburg; Gropius Bau, Berlin; deSingel, Antwerpen; Castello di Rivoli, Turin.
Gemeinsam mit der Künstlerin Hannah Rath gründete er vor zwei Jahren den Verlag THE BOOKS THE BOOKS in Hamburg.
Zur Zeit arbeitet er mit dem Künstler Alexander Rischer an der Fertigstellung ihres umfangreichen Filmprojekts The Ballad of George Barrington. Im Mittelpunkt dieser Erzählung steht der irische Taschendieb George Barrington, der im 18. Jahrhundert in London aktiv war und später in Australien Polizeipräfekt von Parramatta wurde.
Matthias Meyer lebt und arbeitet in Hamburg.